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Entdeckerzone
25.09.2021

Auf geht’s in die Schwammerln! Die besten Tipps zum Pilze sammeln in und um München

Es ist wieder Schwammerl-Zeit und wir bekommen ganz schön Appetit, wenn wir an Pasta mit gebratenen Pfifferlingen oder Steinpilz-Risotto denken. Euch geht es da ähnlich? Wie gut, dass rund um München viele Wälder zum Pilze sammeln einladen und ihr diese ganz einfach mit der S-Bahn erreichen könnt! Wir verraten euch nicht nur die sieben besten Orte rund um München, an denen ihr Steinpilze, Pfifferlinge oder Maronen sammeln könnt, sondern auch, worauf ihr bei der Suche unbedingt achten solltet. Und zum Schluss gibt’s noch ein feines Rezept, also los!

Kleines Schwammerlsammler-Einmaleins

Bevor wir in die nächste S-Bahn einsteigen, müssen wir noch ein paar Dinge vorwegschicken: Bitte informiert euch auf jeden Fall vorab gut darüber, welche essbaren Pilze es in der Gegend gibt und wie die genau aussehen. Denn neben den genießbaren Pilzen gibt es auch jede Menge ungenießbarer bzw. giftiger Pilze, die ihr auf keinen Fall sammeln oder essen solltet. Und Obacht: Pilze können auch 35 Jahre nach dem Tschernobyl-Unglück noch Radioaktivität aufweisen. Daher sollte auf den regelmäßigen Verzehr selbst gesammelter Schwammerln verzichtet werden. Darüber hinaus solltet ihr die richtige Ausrüstung mit in den Wald nehmen. Am besten sind luftige, feste Behälter, zum Beispiel Körbe. Plastiktüten sind eher ungünstig, weil die Pilze darin schwitzen. Empfehlenswert sind immer zwei Körbe, denn dann könnt ihr bekannte, genießbare Pilze von den unbekannten Pilzen gesondert transportieren. Alte oder verdorbene Pilze solltet ihr generell nie mitnehmen. Um ganz sicher zu sein, dass ihr nur essbare Pilze gesammelt habt oder wenn ihr unbekannte Pilze gefunden habt, könnt ihr jeden Montag zur Pilzberatung – zum Beispiel im Pasinger Rathaus oder im Rathaus am Marienplatz – gehen und eure Sammelstücke von Expert:innen kostenlos überprüfen lassen. Dann steht dem sicheren sowie leckeren Pilzgenuss nichts mehr im Weg.

Mit etwas Glück findet ihr z. B. auch Pfifferlinge in den Wäldern im Umland.

Pilze suchen mit dem Radl

Schnell noch etwas Wärmeres anziehen, denn im Wald wird es manchmal frischer als man denkt, dann geht es los zur nächsten S-Bahn Station! Von hier aus habt ihr die Qual der Wahl, denn es gibt in München natürlich mehr als nur einen guten Ort zum Schwammerl sammeln. Wir haben unsere sieben Favoriten für euch rausgesucht: Für unseren ersten Tipp fahren wir inkl. Radl mit der S7 bis nach Wolfratshausen und von dort aus mit dem Radl weiter ins Naherholungsgebiet Pupplinger Au. Dort könnt ihr dann zu Fuß oder auch mit dem Rad bis zu sieben Kilometer durch die Waldlandschaft laufen/fahren und euer Glück mit den Schwammerln versuchen. Am jeweils nördlichen und südlichen Ende der Au könnt ihr den Ausflug in einem der zwei Wirtshäuser mit Biergarten gemütlich ausklingen lassen.

Schwammerl suchen mit Seepanorama

Ein anderer schöner Ort zum Schwammerl suchen ist die Gegend rund um das Schloss Seefeld. Steigt einfach in die S8 bis nach Seefeld-Hechendorf und lauft von dort am See entlang bis zum Schloss Seefeld. So könnt ihr schon auf dem Hinweg immer wieder Ausschau nach Schwammerln halten und mit Blick auf den Pilsensee wird die Schwammerlsuche dann auch noch zum Panoramavergnügen.

Bloß keinen Pilz übersehen. Aber vor allem vor dem Verzehr checken lassen!

Pilzeldorado Münchner Forste – noch mehr Orte, an denen ihr gute Chancen habt

Für das ganz klassische Sammelvergnügen im Wald müsst ihr aber gar nicht weit raus aus München und habt trotzdem eine große Auswahl: Da wäre einmal der Forstenrieder Park, den ihr am besten erreicht, wenn ihr mit der S6 bis nach Gauting fahrt und dann ein paar Kilometer zu Fuß weiter in Richtung Wald wandert. Im Münchner Osten warten die Schwammerl im Ebersberger Forst schon auf euch. Hin kommt ihr mit der S4 bis zur Station Ebersberg. Auch im Perlacher Forst gibt es jede Menge Schwammerl – zumindest dann, wenn ihr früh in der Saison dran seid. Ansonsten ist dieser Ort gut abgegrast, denn er ist beliebt bei den Kennern. Ihr erreicht ihn mit der S7 (Haltestelle Großhesselohe) und dann weiter mit der Tram oder zu Fuß.

Wo der Pilzgott es (meistens) besonders gut meint

In der Nähe von Aying könnt ihr im Hofoldinger Forst auch auf Pilzsuche gehen. Die S7 bringt euch ganz entspannt direkt bis nach Aying. Auch eine Fahrt mit der S7 nach Hohenbrunn lohnt sich für Schwammerlliebhaber. In den Wäldern rund um das kleine Dörfchen sprießen die Pilze zahlreich aus dem Boden. Zu guter Letzt – wenn ihr mit göttlichem Segen auf Pilzsuche gehen wollt – empfehlen wir eine Fahrt mit der S7 nach Hohenschäftlarn. In der Nähe des Klosters Schäftlarn meint es der Pilzgott meist gut mit den Suchenden und lässt alle mit vollen Körben die Heimreise antreten.

Vom Korb in die Pfanne. Aber was wollen wir nun kochen?

Nach dem Sammeln wird genascht! – Pilze mal ganz anders zubereitet

Ihr seid gemütlich mit der S-Bahn nach Hause gefahren und habt euch vergewissert, dass all eure Errungenschaften ohne Bedenken genießbar sind? Dann kommt jetzt der beste Teil des Tages! Die frischen Pilze sollten schnellstmöglich verarbeitet werden. Eines unser liebsten Rezepte, weil man nahezu jede Pilzart verwenden kann: knusprige Kartoffelküchlein mit Pilzfüllung und frischem Dill. Ein simples, schnelles Gericht, aber superlecker! Dafür braucht ihr 1 kg Kartoffeln, Mehl, Zwiebeln, Petersilie, Olivenöl, Senf, Gewürze und natürlich eure frischen Pilze. Kartoffeln schälen und in Salzwasser kochen. Dann die Pilze mit Zwiebeln und Senf anbraten und abschmecken. Die Kartoffeln werden mit Mehl, Salz und Muskat zu Stampfkartoffeln. Portionsweise formen wir in der Hand aus der Masse eine Art Pattie, mit dem wir je einen Löffel Pilzmasse ummanteln. Die fertigen Küchlein in der Pfanne von beiden Seiten goldbraun anbraten und mit einem Kräuterquark und frischem Dill garnieren. Wir wünschen euch einen wunderbaren Pilzerlebnistag! Und wer keine Schwammerl findet, der hat sich vielleicht einfach schon zur Sicherheit vorher ein paar Pfifferlinge auf dem Viktualienmarkt gekauft … Pssst, wir verraten’s auch keinem!

Essbar?

Bitte Vorsicht bei der Pilzsuche!

Manche Pilze sehen wirklich zum Verwechseln ähnlich aus, also seid bitte vorsichtig! Die vielen Apps sind zwar cool, können aber echte Expert:innen nicht ersetzen. Der Verein für Pilzkunde München beispielsweise bietet regelmäßig Pilzwanderungen an, um euch das nötige Know-how zu vermitteln. 

Und Obacht! – Pilze können Radioaktivität aufweisen. Daher sollten selbst gesammelte Schwammerln nicht regelmäßig auf dem Teller landen.