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Betrieb & Technik
24.07.2020

Zuverlässiger und schneller dank des neuen Stellwerks

S-Bahn Betrieb ohne Stellwerk? Keine Chance! Denn von dort aus wird der Bahnbetrieb gesteuert. Im S-Bahn Werk Steinhausen sind vor kurzem das neue elektronische Stellwerk sowie eine erweiterte Abstellanlage in Betrieb gegangen. Das sind gute Neuigkeiten. Nicht nur für uns, sondern auch für euch, die Fahrgäste. Mehr Kapazität auf den Gleisen, die pünktliche Bereitstellung der Züge und das alles per Mausklick. Wie so ein Stellwerk eigentlich funktioniert, wie wichtig es für den reibungslosen Ablauf ist und welche Vorteile die Umbaumaßnamen mit sich bringen, hat uns Projektleiter Hanno von DB Netz verraten.

What the Stellwerk?!

Um die große Bedeutung zu sehen, die der Neubau mit sich gebracht hat, müssen wir erst einmal verstehen, wie so ein Stellwerk überhaupt funktioniert. Ohne Stellwerk würde nämlich nichts funktionieren, denn von dort aus wird der Bahnbetrieb gesteuert, ähnlich wie im Tower eines Flughafens. Die Fahrdienstleiter:innen im Stellwerk lotsen die Züge, indem sie Weichen und Signale richtig umstellen. Die Disponent*innen behalten den Überblick über freie und besetzte Gleise und geben den Fahrdienstleiter:innen, Triebfahrzeugführer:innen und Lokrangierführer:innen  grünes Licht zur Weiterfahrt.

Hunderte Signale im Blick

Bis vor kurzem wurde im S-Bahn Werk Steinhausen alles noch über ein Relais-Stellwerk gesteuert. Beim neuen Stellwerk handelt es sich nun um ein rein elektronisches Stellwerk (kurz ESTW), bei dem Fahrdienstleiterin Larissa oder eine/r ihrer Kolleg:innen am PC sitzt und knapp 200 Signale und 80 Weichen via Mausklick steuern kann. Das ESTW ist rund um die Uhr im Schichtbetrieb besetzt.

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Die Planungsphase: eine Mammutaufgabe

Doch nicht nur das Stellwerk ist neu, auch die Abstellanlage wurde aufgerüstet: Sieben zusätzliche Abstellgleise und 16 neue Weichen bringen mehr Platz und Flexibilität für die Bereitstellung der Züge, die auf die Strecken geschickt werden oder von dort ins Werk fahren. Ganz schön viele Neuerungen, bei denen vor allem eines in der Planung wichtig war: alle Besonderheiten im Blick behalten. „Wir mussten an alles denken. Nicht nur an alle großen Sachen, sondern auch an viele kleine Details, wie Umweltmaßnahmen, Telefonanschluss, Weichenheizung, Feuerwehrplan …“, erzählt uns Projektleiter Hanno.  

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Wir haben dringend benötigte zusätzliche Kapazitäten für die pünktliche Bereitstellung der bis zu 300 Schienenfahrzeuge geschaffen, die in Steinhausen dirigiert werden.
S-Bahn Chef Heiko Büttner
S-Bahn München an der Hackerbrücke

Mehr Platz = mehr Zugkapazitäten

Dass so ein großes Projekt nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, ist klar. Bereits im Jahr 2017 begannen deshalb die Arbeiten, im April 2020 wurde die Anlage dann in Betrieb genommen. Über 100 Kilometer Kabel stecken drin, und 70 Millionen Euro. Das ist viel Geld, aber die neuen Kapazitäten wurden dringend benötigt. Bis zu 130 Züge können nun zentral an einem Ort abgestellt werden und müssen nicht mehr auf die unterschiedlichen Plätze in und um München verteilt werden. So können unsere S-Bahn Kollegen die Schienenfahrzeuge von nun an noch schneller und zuverlässiger für den Betrieb zur Verfügung stellen, also für euch.

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