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Hinter den Kulissen
19.12.2020

Unsere Materialwirtschaft – Wo kommen all die Ersatzteile her?

So ein S-Bahn Zug ist schon ein robustes Fahrzeug. Aber natürlich werden manche Teile mit der Zeit abgenutzt oder müssen vorsorglich ausgetauscht werden. Denn neue Bremsbeläge und einen Ölwechsel braucht nicht nur euer Auto. Und ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass so eine S-Bahn aus ein paar mehr Teilen besteht als ein herkömmlicher PKW. Wo diese gelagert werden? Und wer kümmert sich darum, dass alles immer rechtzeitig vor Ort ist? Wir haben Deni an seinem Arbeitsplatz in der Materialwirtschaft im Werk Steinhausen besucht. Ziemlich viele Regale hier, das können wir schon mal sagen.

Schnittstelle zwischen Lieferanten und Handwerkern

In unserem Werk in Steinhausen sind auf den ersten Blick erstmal die S-Bahnen die Stars. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass hier auch unzählige Schrauben, Sitzpolster, Bremsflüssigkeiten, Dichtungsringe, Hebel, Schalter und viele weitere Ersatzteile auf zwei Stockwerken verteilt lagern. Jedes noch so kleine Teil, das bei der Wartung oder Reparatur unserer Bahnen benötigt wird, wird direkt vor Ort, in der Materialwirtschaft, vorrätig gehalten. Wir treffen unseren Kollegen Deni, der den Überblick über all das behält, an seinem Arbeitsplatz. Er und seine sechs Kolleg*innen arbeiten in drei Schichten – auch an den Wochenenden und Feiertagen. „Die Materialwirtschaft ist die wichtige Schnittstelle zwischen den Lieferanten und den Handwerkern. Wir nehmen neue Ware an, die sorgfältig gecheckt, ins System eingetragen und richtig eingeräumt werden muss“, erklärt uns Deni, während er eine Kiste mit Ventilen kontrolliert. Auch das Zusammenstellen von defekten Teilen, die ausgetauscht werden müssen, und deren Rückversand an die verschiedenen Hersteller ist ein Aufgabenbereich von ihm. Wenn Handwerker aus der Werkshalle mit einem Materialanforderungsschein kommen, gibt Deni die richtigen Teile für deren Arbeitsauftrag heraus.

Arbeiten zwischen 6.000 Ersatzteilen

In der Materialwirtschaft lagern 6.000 verschiedene Sorten mit einem Wert im zweistelligen Millionenbereich. Vom Radsatz über Luftpresser bis hin zu Scheiben, Schrauben, Dichtungen und Lautsprechern ist hier alles dabei. Deni wacht über sie alle. Und kennt sich super aus. „Manchmal weiß ich aber auch nicht genau, in welchem Regal ein Ersatzteil liegt“, erzählt Deni schmunzelnd. Bei über 150 Regalen, die bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt werden, verteilt auf zwei Stockwerke und einer großen Lagerhalle, ist das aber auch kein Wunder. Deshalb wird jedes Teil mit einer Materialnummer versehen. Im System können Deni und seine Kolleg*innen somit den Lagerort und den aktuellen Bestand einsehen. Besonders cool finden wir das IT-System: Wenn Materialen abgebucht werden und ein festgelegter Sicherheitsbestand unterschritten wird, schlägt es automatisch neue Bestellungen vor. Voll smart!

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Wir stellen sicher, dass unsere Handwerker alle Materialien zur Hand haben, welche sie für die Wartung und Instandhaltung brauchen und die S-Bahn schnell wieder in den Umlauf zurück kann.
Deni, Mitarbeiter Materialwirtschaft

Eine Kette, die auf jedes einzelne Glied angewiesen ist

Besonders häufig gehen Sitzpolster kaputt. Der Putztrupp kann solche Mängel melden. Zudem gehen im Werk regelmäßig Handwerker durch die ganzen S-Bahnen und schreiben alles auf, was ausgetauscht werden muss. Ein aufgerissener Sitz fällt zum Beispiel unter eine außerplanmäßige Wartung. Meistens kommen die S-Bahnen aber planmäßig zur Reparatur beziehungsweise zum Auswechseln von Teilen – wie zum Beispiel dem Radsatz. Nach einer bestimmten Kilometeranzahl müssen einige Dinge eben erneuert werden. Gerade bei außerplanmäßigen Reparaturen kann es in der Materialwirtschaft schon mal stressig werden. Lieferanten wollen ihre Ware abgeben, Handwerker brauchen dringend Ersatzteile, damit die S-Bahn schnell wieder in den Umlauf zurück kann und nebenher muss alles ordentlich sortiert werden. Gut, dass Deni und seine Kolleg*innen absolute Organisationstalente sind: „Unser Job ist sehr wichtig. Ohne uns könnte keine S-Bahn repariert werden, da das Material dafür nicht ankommen würde. Der komplette Ablauf ist eben wie eine Kette, die auf jedes einzelne Kettenglied angewiesen ist.“

Deni in unserem Berufsportrait

Keine Langeweile

Deni ist übrigens über das Ausbildungsprogramm der DB zu uns gestoßen. Dort hat er eine Ausbildung zum Kaufmann für Verkehrsservice absolviert. Seit sechs Jahren ist er nun in der Materialwirtschaft der S-Bahn München. „Die Abwechslung und die verschiedenen Aufgabenbereiche machen den Arbeitsalltag für mich sehr spannend“, sagt Deni abschließend. Auch kann er immer wieder bei Projekten mithelfen und hat so die Chance, immer neue Erfahrungen zu sammeln. „Langweilig wird es nicht. Und das finde ich gut!“

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